Vereinfachung und Beschleunigen von Netzanschlussbegehren

Die Energiewende aktiv im SAP mitgestalten

Private Haushalte können von dem Anschluss einer Energieerzeugungsanlage mit direkter Einspeisung des Stroms ins Betreibernetz profitieren. Auf der Seite von Netzbetreibern bedeutet die Abbildung dieser Anschlüsse bislang allerdings einen erheblichen, manuellen Verwaltungsaufwand.
CLC xinteg hat zusammen mit etablierten Netzbetreibern eine Lösung erarbeitet, um diese Vorgänge vereinfacht abzubilden und den Arbeitsaufwand erheblich zu reduzieren – selbstverständlich unter Beachtung aktueller gesetzlicher Regelungen.

Das EEG: Gesetzlich verpflichtende Grundlagen

Vereinfachung und Beschleunigung von Netzanschlussbegehren

Sämtliche gesetzliche Rahmenbedingungen dafür werden unter anderem im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt. Und auch hier spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle, um Prozesse zu vereinfachen und schlanker zu gestalten. Ab dem 1. Januar 2025 treten neue gesetzliche Vorgaben (§ 8 Abs. 7 EEG) in Kraft, die die Bearbeitung von Netzanschlussbegehren deutlich vereinfachen und gleichzeitig beschleunigen sollen.

Konkret bedeutet diese Änderung, dass Netzbetreiber in Zukunft bestimmten Verpflichtungen nachkommen müssen, die EE-Anlagen bis 30 kW mit bereits bestehenden Hausanschlüssen betreffen. So sieht die Erweiterung des Gesetzes folgendes vor:

  • Netzbetreiber müssen die Prozesse zur Stellung von Anschlussbegehren sowie zum erforderlichen Informationsaustausch digitalisieren. Ebenfalls sind für diesen Prozess Webportale bereitzustellen.
  • Netzbetreiber müssen das Format und die Inhalte der Informationen und Webportale weitgehend vereinheitlichen.

Verwaltung von Energieerzeugungsanlagen in SAP deutlich effizienter abbilden

Müssen Energieversorgungsunternehmen eine Vielzahl an Anträgen für Neuerrichtungen, Erweiterungen oder Rückbauten von EEG-Erzeugungsanlagen privater Endkunden abbilden, ist dies meist nicht ohne erheblichen Aufwand möglich. Insbesondere die derzeit überwiegend manuelle Be- und Abarbeitung händisch ausgefüllter und wieder eingescannter Formulare, die per Mail oder sogar per Post beim Betreiber ankommen, verursachen hierbei einen Großteil des Verwaltungsaufwands – und dabei verdoppelt sich die Anzahl an Anträgen hier nahezu halbjährlich. Mit Hilfe moderner Fiori-Apps lassen sich diese Prozesse deutlich effizienter gestalten, inklusive einer direkten Datenanbindung an gesetzlich vorgegebene Webportale (beispielsweise das Markstammdatenregister/MaStR).

Best-Practices-Anwendungen im Energiesektor

Das Modul SAP for Utilities (IS-U) bzw. “S/4 HANA Utilities” in einem modernen HANA-Kontext wird dabei als hauptsächliches Tool in der Energieversorger- bzw. Netzbetreiberbranche genutzt, um zugehörige Stammdaten wie technische Anlagen, Geschäftspartner, Anschlussobjekte sowie Zählpunkte etc. zu verwalten.  Auch weitere Prozesse und Arbeitsabläufe finden hier statt, vom Energiedatenmanagement (EDM) anhand der angegebenen, technischen Leistungsdaten über das Kundenmanagement, der Tarifierung & Abrechnung, bis hin zum Messstellenbetrieb und Smart Metering. Dennoch ist die Integration von Daten auch von externen Quellen nicht nur ein wichtiger Schritt, sondern eine notwendige Voraussetzung für die Abbildung sämtlicher Genehmigungsprozesse. Damit die Anbindung reibungslos funktioniert, bildet CLC xinteg diese mit einem praxiserprobten SAP Add-on, der CLC-PADD® ab.

Digitalisierte Anfrageprozesse für EEG-Erzeugungsanlagen dank SAP-Anpassung durch CLC xinteg

Der bis dato manuelle Bearbeitungsaufwand ist nicht nur ineffizient, sondern birgt zudem ein großes Fehlerpotential. Das Ziel: Ein vollständig digitalisierter Prozess, angefangen beim Endkunden, der das Webportal eigenständig bedient und die Daten dort direkt erfasst, bis hin zur automatisierten Anlage eines passenden Vorgangs im SAP-System bei gleichzeitiger Reduzierung des manuellen Aufwands, auch bei allen Folgetätigkeiten.



Im Idealfall wird ein solcher EEG-Anfrageprozess vollständig digital abgebildet:

  • Der Endkunde stellt den EEG-Antrag eigenständig direkt im Webportal ein.
  • Das erzeugt automatisch einen zugehörigen Vorgang im SAP-System.
  • Angelegte Anfragen benötigen eine technische Prüfung, insbesondere hinsichtlich der Umsetzbarkeit am lokalen Niederspannungsnetz. Einem definierten Bearbeiterpool wird dabei der Antrag als sogenanntes Workitem in die SAP MyInbox zugestellt. Bearbeiter können dieses reservieren, zurückgeben oder direkt selbst bearbeiten.
  • Führt das Prüfergebnis zu einer Genehmigung, kann automatisiert ein Genehmigungsschreiben via PDF-Formular erzeugt und auch per Ausdruck dem Kunden postalisch zugestellt werden. Die vom Sachbearbeitenden getroffene Entscheidung sowie das entstandene Kundendokument werden ebenfalls digital am Vorgang verknüpft.
  • Im Fall einer Ablehnung können die maximal zu genehmigenden Leistungswerte einer Anlage am betroffenen Anlagenort für ein potenzielles Ablehnungsschreiben eingegeben werden, sofern eine Ablehnung seitens des Netzbetreibenden im speziellen Fall gesetzlich möglich ist. Ist eine Ablehnung nicht möglich, können andere, notwendige Folgeschritte daraus abgeleitet werden.
  • Nach erfolgreicher Genehmigung der EEG-Erzeugungsanlage erfolgt der Bau der Anlage durch einen Elektrofachbetrieb. Nach Abschluss der Errichtung wird dieser Status inklusive der tatsächlich gebauten Leistungswerte der Anlage, in der Regel in Form eines Inbetriebsetzungsprotokolls an den Netzbetreiber gemeldet.
  • Daraus starten weitere, mögliche Prozessschritte wie der Neuanlagenprozess in SAP IS-U, Zählereinbau bzw. Zählerwechsel, der Erstellung eines Abschlagplans (Tarifierung), der Vertragserstellung & -versendung, der Erfassung weiterer Stammdaten wie den Bank- und Steuerdaten eines Geschäftspartners, der Anlage des Geschäftspartners in SAP selbst etc.
  • Die Anfrage von Balkonkraftwerken (BKW) gewinnt für Netzbetreiber ebenfalls kontinuierlich an Bedeutung. Diese können auf Basis derselben Vorgangsart ebenfalls abgedeckt werden. Hierbei ist oft aber nur ein reduzierter Prozess notwendig, der hier gleich mit abgebildet werden kann.

Durch die vollständig digitale Abbildung der EEG-Anfrage werden somit Fehler minimiert, der Zeitaufwand deutlich reduziert und die Nachvollziehbarkeit lückenlos gewährleistet. Der komplette Neuanlagenprozess, der in der Regel auf eine EEG-Neuerrichtung hin folgt, lässt sich zudem zur Erzeugung des IS-U Stammdatenobjekts „Anlage“ aus der EEG-Anfrage heraus starten und realisieren, indem die bereits vorliegenden Daten als Grundlage dafür genutzt werden.

Webinar: Anfrageprozess für EEG-Erzeugungsanlagen digital abbilden


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